Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Ihnen ab dem 20. Lebensjahr eine jährliche Untersuchung zur Früherkennung von gynäkologischen Krebskrankheiten an. Diese umfasst ein Gespräch, einen gezielten Abstrich vom Muttermund (PAP-Test) und eine gynäkologische Tastuntersuchung . Zusätzlich wird bis zum 25. Lebensjahr einmal jährlich ein Urintest auf Chlamydien angeboten.
Dazu bieten wir eine Tastuntersuchung der Brustdrüsen und der lokalen Lymphknoten in den Achselhöhlen an.
Ab dem 50. Lebensjahr erfolgt zusätzlich noch die Tastuntersuchung des Enddarms zur Früherkennung des Darmkrebses. Als Kassenleistung haben Sie vom 50. bis zur Vollendung des 55. Lebensjahres Anspruch auf die alljährliche Durchführung eine Schnelltestes auf Blut im Stuhl. Die Durchführung dieses Schnelltestes ist jedoch nicht an die Vorsorgeuntersuchung gekoppelt. Dazu besteht die Möglichkeit der Teilnahme am Mammographiescreeningprogramm. Die Einladung zu dieser Untersuchung erhalten Sie von einem zentralen Screeningzentrum in zweijährlichen Abständen.
Ab dem 56. Lebensjahr bietet Ihre Krankenkasse die Möglichkeit einer Darmspiegelung (Koloskopie). Alternativ haben Sie die Möglichkeit, den Stuhltest ab dem 56. Lebensjahr in zweijährigen Intervallen durchzuführen.
Wahlleistungen im Rahmen der Krebsvorsorgeuntersuchung
Ultraschalluntersuchung des weiblichen Beckens
Die Ultraschalluntersuchungen von Gebärmutter, Eierstöcken, der Blase, sowie des Beckens sind die am besten geeignete Untersuchungen zur Früherkennung gut-oder bösartiger Erkrankungen dieser Organe.
Ein bösartigeer Tumor der Eierstöcke oder der Gebärmutterhöhle ist im Frühstadium nicht tastbar. Bei der vaginalen Ultraschalluntersuchung können daher Veränderungen in diesen Organen frühzeitig sichtbar gemacht werden und dadurch die Heilungschancen verbessert und damit die Lebenserwartung verlängert werden.
Die Ultraschalluntersuchung des weiblichen Beckens als Früherkennungsmaßnahme wird nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust (Mammasonographie)
Die Früherkennung von gut- und bösartigen Tumoren der Brust ist uns ein besonderes Anliegen und stellt einen wichtigen Aspekt der Vorsorge innerhalb der Frauenheilkunde dar.
Leider erkrankt jede 10. Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
Somit ist die Früherkennung eine wichtige Voraussetzung für die optimale Therapie und Prognose. In der Mammographie verhindert dichtes Brustgewebe oft optimale Untersuchungsbedingungen. Hier ist die hochauflösende Ultraschalldiagnostik der Brust ein wichtiger Vorteil im Rahmen Krebsfrüherkennung.
Hierzu stehen bei uns zwei hochauflösende Ultraschallgeräte mit 3D / 4D Ultraschallkopf Sonden zur Verfügung.
Eine derartige Untersuchung empfehlen wir regelmäßig einmal pro Jahr, ab dem 35. Lebensjahr. Bei familiärer Karzinom-Belastung und hohem Risiko sogar halbjährlich.
Wir bieten Ihnen bei auffälligen Befunden die Abklärung von zweifelhaften Gewebsveränderungen im Rahmen einer Überweisung ins Brustzentrum Ihrer Wahl.
Thin-Prep-Test
Der normale Zellabstrich vom Gebärmutterhals (PAP-Test) dient seit mehreren Jahrzehnten zum frühzeitigen Erkennen von Tumorvorstufen des Gebärmutterhalskrebses. Diese Methode ermöglicht es Zellveränderungen bereits vor der Entstehung von invasiven Krebszellen zu erkennen. Durch den jährlichen PAP-Test kann daher ein Tumor am Gebärmutterhals im Frühstadium erkannt und gezielt behandelt werden.
Mit dem zusätzlich zur Verfügung stehenden Thin-Prep-Test ist es gelungen, eine deutliche Verbesserung des ursprünglichen PAP-Test-Verfahrens zu entwickeln. Durch spezielle Abnahme- und Konservierungsverfahren können nahezu alle abgenommenen Zellen genau untersucht werden. Ebenfalls wird im Rahmen des Testes die Möglichkeit geschaffen, eine Infektion mit dem Papilloma-Virus, das verantwortlich ist für viele tumoröse Vorstufen von Vulva und Vagina, zu erkennen.
So haben weltweite Studien belegt, dass der Thin-Prep-Test eine deutlich höhere Sicherheit als der herkömmliche Krebsabstrich besitzt.
Der Thin-Prep-Test wird von den gesetzlichen Krankenkassen auch nicht übernommen.
HPV-Test
Humane Papilloma-Viren (HPV) gehören zu den häufigsten Verursachern von sexuell übertragenen Infektionen im Genitalbereich. Bestimmte Typen dieser Viren (aus der sogenannten Hochrisikogruppe) spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen. Der Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die zweithäufigste bösartige Erkrankung der Frau nach dem Brustkrebs.
Das Testverfahren auf HPV erfolgt ebenfalls durch einen Abstrich vom Gebärmutterhals. Zusammen mit dem konventionellen zytologischen Abstrich erhöht sich die Chance für eine optimale Krebsfrüherkennung wesentlich.
Auch der HPV-Test als Früherkennungsmaßnahme wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Immunologischer Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs
Mit dem immunologischen Stuhltest steht ein neuer Stuhltest zur Verfügung, bei dem schon geringe Mengen an menschlichem Blut erfasst werden. Dieser nahrungsmittelunabhängige Test arbeitet mit spezifischen Antikörpern und ist in der Lage, Polypen als Tumorvorstufe zu erkennen.
Der immunologische Stuhltest wird von den gesetzlichen Krankenkasse nicht bezahlt.